Donnerstag, 29. August 2013

Berufsschule Tag 2 - Sommerblumen, Unfallverhütung und die Grundrechenarten

Montag, 26.08.2013
Wir haben unsere botanische Namensliste zu Sommerblumen ausgetauscht. Am Ende des ersten Schultages gingen wir zu einer Gärtnerei und schrieben jeder zehn Namen auf. Nun verglichen wir unsere Ergebnisse und hatten am Ende folgende gemeinsame Liste:

Ajania pacifica (Silberrand-Chrysantheme)
Asteriscus maritimus (Stechauge)
Coreopsis verticillata (Mädchenauge)
Cosmos atrosanguineus (Schokoladenblume, dunkel-blutrote Kosmee)
Dianthus barbatus (Bartnelke)
Dipladenia cultivar / Dipladenia-Hybriden (Dipladenie)
Gazania rigens (Gazanie, Mittagsgold)
Impatiens walleriana (Fleißiges Ließchen)
Juncus effusus 'Spiralis' (Korkenzieherbinse)
Lantana camara (Wandelröschen)
Lobelia speciosa ( Lobelie, Prachtlobelie)
Passiflora caerulea (Passionsblume)
Platycodon grandiflorus (Ballonblume)
Solanum jasminoides (Nachtschatten-Jasmin)
Tagetes patula (Studentenblume)

Die Artbezeichnung cultivar kennzeichnet Hybriden und bedeutet gezüchtet. Die Artbezeichnung atrosanguinus bedeutet dunkel-blutrot und bezieht sich auf die Farbe der Schokoladenblume. Ein anderer Vulgärname für Kosmeen (Cosmos ...) ist Schmuckkörbchen. Die Passionsblume (Passiflora caerulea) heißt so, weil ihre Blüte an die Passion Jesu erinnern. Mit etwas Fantasie entdeckt man in der Blüte den Dornenkranz, welcher Jesus bei seiner Kreuzigung aufgesetzt wurde. Solanum ist auch die Gattungsbezeichnung der Kartoffel. Die Artbezeichnung jasminoides bedeutet dem Jasmin ähnlich, gemeint ist laut unseres Lehrer wahrscheinlich die Blütenfarbe des Solanum jasminoides, welche wie beim echten Jasmin weiß ist.

Außerdem haben wir über Unfallverhütung gesprochen. Beziehungsweise wir werden wohl darüber sprechen. Wir haben uns nämlich nur noch eine Geschichte durchgelesen, in der alles schief geht und die Hausaufgabe ist es diese Unfälle in einer Tabelle aufzulisten. Mit Ursache und einem Vorschlag wie man es verhindern kann.

Wir haben die Grundrechenarten wiederholt, aber das war erstens einfach und wäre mir jetzt zu lästig noch viel drüber zu schreiben, was wir da taten. Vielleicht nur so viel: Es gibt vier Verschiedene.

Montag, 19. August 2013

Berufsschule Tag 1 - Stundenplan, botanische Namen und binäre Nomenklatur

Montag, 19.08.2013

Heute war mein erster Tag in der Berufsschule. Wir sind 16 Auszubildende. 15 angehende Floristinnen und ein angehender Florist. Alle haben einen netten Eindruck gemacht. Auch unser Lehrer.

Wir haben unseren Stundenplan bekommen und werden jeden Montag und jeden dritten Dienstag Unterricht haben. Ein Unterrichtstag gliedert sich in 9 Stunden von jeweils 45 Minuten. Die 7. Stunde ist grundsätzlich Mittagspause und zwischen der 2. und 3. Stunde so wie der 4. und 5. Stunde gibt es eine 15-minütige Pause. Der Unterricht wird bevorzugt als Doppelstunde erteilt und wir einigten uns auf die Kürzung der Mittagspause um 15 Minuten. Daraus ergeben sich folgende Zeiten:

1. Doppelstunde von 8:00 bis 9:30 Uhr
Kleine Pause von 9:30 bis 9:45 Uhr
2. Doppelstunde von 9:45 bis 11:15 Uhr
Kleine Pause von 11:15 bis 11:30 Uhr
3. Doppelstunde von 11:30 bis 13:00 Uhr
Mittagspause von 13:00 bis 13:30 Uhr
4. Doppelstunde von 13:30 bis 15:00 Uhr

An den Montagen werden wir in den ersten drei Doppelstunden berufsbezogenen Unterricht haben und danach in der vierten Doppelstunde klassischen Schulunterricht. Am Dienstag findet nur berusbezogener Unterricht statt. Der berufsbezogene Unterricht gliedert sich in vier Lerngebiete. Lerngebiet 1 ist die betriebliche Organisation. Lerngebiet 2 ist die Pflanzenkunde(quasi Biologie für Floristen). Lerngebiet 3 ist die Gestaltungslehre(quasi Kunstunterricht für Floristen). Lerngebiet 4 ist BWL für Floristen.

Am Montag soll vormittags von den 6 Einzelstunden 1 im Lerngebiet 1 stattfinden und 2 Stunden im Lerngebiet 4 so wie weitere 3 Stunden im Lerngebiet 2. Wie schon erwähnt ist man bestrebt in Doppelstunden zu Unterrichten und so wird wahrscheinlich im Wechsel mal 4 Stunden Lerngebiet 2 und keine Stunde im Lerngebiet 1 unterrichtet und mal 2 Stunden Lerngebiet 1 und 2 Stunden Lerngebiet 2. Am Nachmittag wie gehabt 2 Stunden klassischer Schulunterricht. Dienstags findet generell mindestens 6 Stunden Lerngebiet 3 statt. Entweder folgen dann weitere 2 Stunden Lerngebiet 3 oder wir haben 2 Stunden Lerngebiet 4. Generell sind dort 2 Stunden ünbrig, die wir für Defizite des Jahrgangs verwenden können. Jedoch natürlich nur im Rahmen der Möglichkeiten des Lehrpersonals, was Lerngebiet 3 und 4 bedeutet. Wobei man auch Lerngebiet 4 vom Montag in diese Zeit verlegen kann und dann am Montag statt dem regulären Lerngebiet 4 Lehrpersonal für die Lerngebiete 1, 2 und 4 freimacht.

So viel also zum organisatorischen Teil. Inhaltlich lernten wir heute die binäre Nomenklatur kennen und damit die botanischen Namen.

Binäre Nomenklatur bedeutet auf deutsch übersetzt zweiteilige Namensgebung. Die binäre Nomenklatur wurde von Carl von Linné eingeführt. Er wollte damit Ordnung in die Pflanzennamen bringen und sicherstellen, dass die Namen nicht so lang sind, dass sie sich keiner mehr merken kann. Zweiteilige Namensgebung soll dabei ausdrücken, dass jede Pflanze einen Vornamen und einen Nachnamen bekommen hat. Der erste Name einer Pflanze bezeichnet die Gattung. Wenn die Pflanze ein Mensch wäre, so wäre es der Nachname. Der zweite Name bezeichnet konkret die Art und ist die Artbezeichnung. Das wäre der Vorname beim Menschen.

Pflanzen der gleichen Gattung sind sehr neh mit einander verwandt. Nehmen wir beispielsweise den Ficus(der Gummibaum und seine nächsten Verwandten). Da hätten wir unter anderen Ficus elastica (deutsch: Gummibaum), Ficus benjamina (deutsch: Birkenfeige oder Benjamini), Ficus lyrata (deutsch: Geigenkastenfeige oder Geigenfeige), Ficus deltoidea (deutsch: Distelfeige) und Ficus pumila (Kletterfeige). Alle diese Pflanzen gehören zur Gattung Ficus, weshalb ihr erster Name auch Ficus ist.

Der zweite Name beschreibt die Pflanze näher und macht sie eindeutig bestimmbar. Wenn man lateinisch und alt-griechisch kann oder wenn man weiß, was der zweite Teil des Namens übersetzt bedeutet, erfährt man dadurch etwas über die Pflanze. Geografische Angaben im Artnamen weisen auf die Herkunft der Pflanze hin. Wenn der Artname eine Farbe ist so bezieht sich das auf die Blütenfarbe oder Blattfarbe der Pflanze. Beschreibende Artnamen weisen einfach auf Eigenschaften der Pflanze hin. So zum Beispiel bei der Rosa polyantha. Polyantha bedeutet "vielblütig" und Polyantha-Rosen haben mehrere Blüten an einem Stiel.

Manchmal gibt es auch noch Sortennamen. Diese werden in Anführungszeichen gesetzt, großgeschrieben und beziehen sich meistens auf das Erscheinungsbild der Pflanze und sind stets Fantasienamen. So gibt es den Ficus benjamina und den Ficus benjamina "Starlight". Der Starlight unterscheidet sich durch seine weiß-gescheckten Blätter vom normalen Benjamini, der komplett grüne Blätter hat. Sortennamen spielen vor allem bei Schnittblumen eine große Rolle. So gibt es viele Rosen der gleichen Art in verschiedenen Farben. Um diese Rosen dennoch unterscheiden zu können arbeitet man mit Sorten.

Zum Abschluss gingen wir zu einer nahe gelegenen Gärtnerei und hatten die Aufgabe 10 Pflanzen auszusuchen von denen wir die botanischen Namen notieren. Beim nächsten Mal werden wir die Ergebnisse vergleichen und schauen, ob wir die Namen richtig abgeschrieben haben und ob es überhaupt die lateinischen Namen waren.

Sonntag, 18. August 2013

Flamingoblume, Einblatt und Co - Aronstabgewächse

Flamingoblume, Einblatt und Co
Familie: Araceae (Aronstabgewächse)

Das soll mein erster Blog-Eintrag zur Floristik sein. Ich werde noch andere Pflanzenfamilien auf diese Art beschreiben und manches Anderes. Alles zu seiner Zeit und wie ich Zeit habe.

Pflanzenfamilien erkennt man immer an den Blüten. Jede Pflanzenfamilie hat eine charakteristische Blüte. Bei den Aronstabgewächsen (botanisch Araceae) besteht diese Blüte aus dem Spatha und dem Fruchtstand in der Mitte. Spatha heißen die farbigen Blätter. Bei der Flamingoblume sind diese in der Regel rot und beim Einblatt weiß. Bei der Calla ist das Spatha oft auch weiß sein, aber es gibt auch andere Farben. Viele Aronstabgewächse sind auch Grünpflanzen und die meisten Aronstabgewächse werden als Zimmerpflanzen in Deutschland verwendet.

Ich persönlich fand das Einblatt(Spathiphyllum) als kleines Kind immer hübsch und vor allem interessant, weil es so anders aussieht als viele andere Blumen. Zur Zeit ist mein Geschmack dauernd am wechseln durch die vielen neuen Eindrücke im Berufsalltag. Manchmal erinnert mich das Einblatt zu sehr an den Tod. Woher diese Assoziation kommt, weiß ich nicht genau. Eigentlich gilt die weiße Calla (Zantedeschia aethiopica) ebenfalls ein Aronstabgewächs als typische Trauerblume.




Nun soll eine Liste mit floristisch-wichtigen Aronstabgewächsen folgen, wie es sich gehört natürlich mit botanischen Namen:

Araceae
Aronstabgewächse

Blühende Topfpflanzen

Anthurium andreanum
Große Flamingoblume

Anthurium scherzerianum
Kleine Flamingoblume

Spathiphyllum floribundum
Einblatt

Zantedeshia aethiopica
Calla

Grünpflanzen

Aglaonema commutatum
Kolbenfaden

Alocasia sanderiana
Alokasie

Anthurium crystallinum
Blatt-Anthurie

Caladium bicolor
Buntwurz

Dieffenbachia seguine
Diffenbachie

Epipremnum pinnatum
Efeutute

Monstera deliciosa
Fensterblatt

Philodendron erubescens
Errötender Baumfreund

Philodendron scadens
Kletterphilodendron

Schnittblumen

Anthurium andreanum
Große Flamingoblume

Zantedeshia aethiopica
Calla

Zantedeshia elliottiana
Goldene Calla

Zantedeshia rehmannii
Rote Calla

Sumpf- und Wasserpflanzen

Calla palustris
Sumpf-Calla / Drachenwurz

Lysichiton americanus
Schein-Calla

Orontium aquaticum
Goldkeule

Pistia stratiotes
Wassersalat


Der Prinz und der fehlende Organspenden-Ausweis

Die Organspende war für mich noch nie ein Thema. Ich weiß, dass meine Organe für mich wertlos sind, wenn ich tot bin. Von daher gibt es keinen Einwand es nicht zu tun.
Aber es bleibt trotzdem das Gefühl etwas wegzugeben, was man genau so gut behalten könnte. Wenn man es erst mal weggegeben hat, ist es weg, dann gibt es kein zurück mehr. Wenn ich dann in Zukunft meine Organe doch lieber behalten würde oder wenn mir ein gutes Angebot dafür gemacht würde, dann stehe ich da und habe sie schon verschenkt. Pech gehabt! Und wenn das alles nicht passiert und ich noch keinen Spendenausweis in 10 Jahren habe, dann kann ich einfach einen ausfüllen, wenn ich das möchte. Ich gehe nicht davon aus in den nächsten 10 Jahren zu sterben, also habe ich noch Zeit. (Ich weiß, dass das trügerisch ist.)

Aber auf der anderen Seite muss ich nicht eher Rücksicht auf meine Angehörigen nehmen? Welche dann meinen verstümmelten Leichnam bestatten müssen. Vielleicht sind sie nicht so abgeklärt oder gar religiös oder wollen einfach nur trauern. Alles Sachen, die ich auch noch nicht wissen kann.

Was den Prinzen angeht: Leute die derartig in der Öffentlichkeit stehen, haben eine besondere Pflicht zur Vorbildfunktion, wenn man dann zu der Überzeugung gelangt ist, dass ein Verhalten eindeutig richtig und das andere eindeutig falsch ist, müsste der Prinz sich dem schon beugen. Ansonsten müssten an ihm höhere Maßstäbe angelegt werden beziehungsweise ich möchte mal behaupten die Gesellschaft tut es trotzdem, egal, ob so etwas geboten ist oder nicht. Man kann sagen, dass die "einfachen Menschen" daraus schließen können, wenn ein Prinz eine moralische Regel nicht einhält und auch nicht dafür moralisch angeprangert wird, existiert diese moralische Regel überhaupt nicht. Alle Moralpredigten über den Organspendenausweis sind dann als Bullshit entlarvt.

Hintergründe:
Prinz Friso von Oranje nach 18 Monaten Koma tot - Es gab keinen Organspendeausweis
http://politikprofiler.blogspot.de/2013/08/prinz-friso-von-oranie-nach-18-monaten.html

Montag, 12. August 2013

Von der NSA-Affäre zum Laplaceschen Dämonen

Laplace war Mathematiker und davon überzeugt, dass alles was auf der Erde geschehen wird, voraussagbar wäre, wenn man nur alle aktuellen Informationen eines Augenblicks hätte und diese Informationen auswerten könnte. Diese Informationen aber werden doch grade auch durch das NSA-Skandälchen gesammelt. Okay, es ist nur ein Bruchstück dessen was wir brauchen werden, Aber wer spürt ihn nicht auch, diesen wissenschaftlichen Ehrgeiz, den Determinismus zu beweisen oder zu widerlegen, indem wir weiter sammeln, noch viel effizienter sammeln und einen Laplaceschen Dämon erzeugen?

Laplace zum Laplaceschen Dämon:

"Wir müssen also den gegenwärtigen Zustand des Universums als Folge eines früheren Zustandes ansehen und als Ursache des Zustandes, der danach kommt. Eine Intelligenz, die in einem gegebenen Augenblick alle Kräfte kennt, mit denen die Welt begabt ist, und die gegenwärtige Lage der Gebilde, die sie zusammensetzen, und die überdies umfassend genug wäre, diese Kenntnisse der Analyse zu unterwerfen, würde in der gleichen Formel die Bewegungen der größten Himmelskörper und die des leichtesten Atoms einbegreifen. Nichts wäre für sie ungewiss, Zukunft und Vergangenheit lägen klar vor ihren Augen."
(Zitat von Laplace, übernommen aus der deutschen Wikipedia* im Vertrauen und ohne Prüfung)

Ja, hier tut sich wieder die alte Frage auf: Was darf die Wissenschaft? Mein Standpunkt dazu ist klar: Ich bin selbst so ein fanatischer Wissenschaftler, der dieses Experiment skrupellos durchführen würde. Daher fühle ich mich nicht berufen mit dem erhobenen Zeigefinger auf die Wissenschaft zu schimpfen, sondern ich möchte ihr zu jubeln, wenn sie mutig ist und uns voranbringt. Wissenschaft ohne Tabubruch ist vielleicht möglich, aber nicht komplett. Wo wären wir, wenn die Wissenschaftler sich bis heute nicht getraut hätten den menschlichen Körper zu öffnen, weil eine Gottheit sich beleidigt fühlen oder ein Tabu übertreten werden könnte?

* http://de.wikipedia.org/wiki/Laplacescher_Dämon

Dienstag, 6. August 2013

Grenznutzen versus Einheitsrendite

Vor ein paar Tagen da dachte ich so über den Grenznutzen nach und in dem Zusammenhang über die verschiedenen Preise bei verschieden großen Getränkeflaschen. Nach der Idee vom Grenznutzen ist das recht leicht und logisch zu erklären:

Der Käufer ist bereit einen Preis nach seinen Nutzen zu bezahlen. Also zahlt er gerne für eine kleine Flasche mehr als für eine große. Oder was heißt gerne, gerne bezahlt keiner. Der Kunde ist bereit für das erste Glas Getränk mehr zu bezahlen, weil ihn das erste Glas mehr nutzt. Jedes weitere Glas wird nun immer weniger nützlich und wenn man annimmt der Kunde zahlt imaginär jedes Glas einzeln und er bezahlt nach Nutzen, dann bezahlt er für kleine Flaschen natürlich pro Glas mehr, aber der Nutzen ist nach der Lehre vom Grenznutzen auch höher.

Eigenartig wird es wenn wir es nun aus Sicht des Verkäufers sehen und hier strikt von Adam Smiths Modell der Einheitsrendite ausgehen, wie es in der nächsten It's Adam Smith Folge behandelt würde Es scheint hier zu versagen. Vereinfacht ausgedrückt sagt es nämlich, dass jeder Unternehmer bestrebt ist die höchst mögliche Rendite zu erzielen. Das aber führt dazu, dass alle Unternehmen in allen Branchen die gleiche Rendite erwirtschaften. Gäbe es eine Möglichkeit auf eine bestimmte Art mehr Rendite zu bekommen, so sollten alle Unternehmer bestrebt sein dort verstärkt zu investieren, wodurch die Rendite dort sinkt bis sie auf Normalniveau ist. Das ist eine vernünftige Idee und vernünftige Unternehmer sollten so handeln.

Warum also handeln sie nicht so, wenn es um die Flaschen mit Getränken geht? Sollten nicht alle Unternehmer der Getränkebranche bestrebt sein nur noch die kleinsten Flaschen anzubieten? Mit diesen Flaschen können sie den höchsten Preis, also vermutlich auch die höchste Rendite erwirtschaften.

Darin könnten wir uns irren. Es könnte sein, dass es am Ende wieder passt, weil die Produktionskosten für kleinere Flaschen genau so viel höher sind, dass der Unternehmer gezwungen ist, diesen höheren Preis zu verlangen, um die Einheitsrendite zu erwirtschaften. Dann wäre es noch zufällig so, dass der Verbraucher genau diesen höheren Nutzen wahrnimmt und dadurch bereit ist, die Produktion dieser kleineren Flaschen überhaupt zu ermöglichen. Denn wären sie gümnstiger, wäre die Rendite zu niedrig und der Unternehmer würde lieber in große Flaschen abfüllen.

Es gibt noch zwei andere Möglichkeiten, warum wir sagen könnten, dass die beiden Theorien trotzdem nicht in Widerspruch miteinander stehen.

Etwas weit her geholt könnte man sagen, dass der Kunde von kleinen Flaschen sich in einer Art Notsituation befindet (dem verdursten nah), denn dann lässt es die Theorie Adam Smiths zu, dass der Profit zu Gunsten des Unternehmers oder Händlers verschoben ist.

Auf der anderen Seite könnte man überlegen, ob es so etwas wie einen Grenznutzen nicht auch für Kapital geben kann und darüber eine Erklärung basteln. Man kann sagen, dass Adam Smiths Einheitsprofit ins gesamt herauskommen muss, dass es allerdings ab einer gewissen Größe des Kapitals nicht mehr möglich ist, wenn man nicht kreativ wird. Aber die Getränkeindustrie wird kreativ und kassiert verschiedene Renditen von verschiedenen Getränkeflaschengrößen und schafft somit erst überhaupt Märkte für kleine und große Flaschen.

Im grunde genommen muss ich zugeben, muss man sich noch intensiver damit beschäftigen, um sich ein Urteil erlauben zu können. Entweder es liegen grundsätzliche Denkfehler in den Wirtschaftswissenschaften vor. Vielleicht Mythos homo economicus. Oder es gibt eine Erklärung für die Fragen, die ich hier aufgeworfen habe. Widersprüche darf es auf jeden Fall in einem logischen Erklärungsmodell nicht geben. Sonst nennt man das unlogisch also widersprüchlich.